Gästeüberprüfungsprozess für Ferienwohnungen

Die richtige Gästeauswahl ist entscheidend für eine positive Erfahrung für beide Seiten – wir geben dir hilfreiche Tipps.

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März 2025

Sie sind ein respektvoller und höflicher Gastgeber? Dann dürfen Sie diese Eigenschaften natürlich auch von Ihren Gästen erwarten. In fast allen Fällen empfangen Sie Reisende, die sich an die Hausordnung halten und sich angemessen verhalten. Doch leider gibt es auch Ausnahmefälle. Gäste, die in Ferienunterkünften Partys veranstalten, enorm laut sind, Wertgegenstände zerstören und Unordnung hinterlassen. Das führt nicht nur zu Mehrkosten durch die Reinigung oder Wiederbeschaffung der Gegenstände, sondern oft ebenso zu Ärger mit Ihren Nachbarn. Doch wie vermeidet man problematische Gäste und Konflikte? Dieser Artikel gibt Tipps für ein sinnvolles Gäste-Screening.

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Treffen Sie vorbeugende Maßnahmen

Mietvertrag unterschreiben

Setzen Sie auf jeden Fall einen Mietvertrag für Ihre Ferienwohnung auf, den Ihr Gast unterschreiben muss. Dieser sollte die Hausordnung enthalten. Dann sind Sie rechtlich auf der sicheren Seite. Gäste, die bereits im Vorfeld wissen, dass Ihre Absichten unerwünscht sind, überlegen es sich dann zweimal, ob sie wirklich bei Ihnen buchen möchten. Legen Sie im Mietvertrag klare Grenzen fest, was bei Ihnen erlaubt ist und was nicht. Bestimmen Sie Regelungen zur Lautstärke, Rauchen in der Wohnung oder Partys. Reisen die Gäste mit mehr Personen an als vorher angegeben, haben Sie das Recht, sie der Unterkunft zu verweisen.

Inventarliste anfertigen

Fertigen Sie eine Inventarliste an, die Ihre Gäste mit dem Mietvertrag unterschreiben. Dazu sollten Sie im Vorfeld die Liste gemeinsam mit Ihren Gästen durchgehen und auf Richtigkeit überprüfen. So stellen Sie sicher, dass Sie bei einem möglichen Diebstahl Beweise vorlegen können. 

Hohe Kaution festlegen

Eine angemessene, aber hohe Kaution schreckt Gäste ab, die auf Ärger aus sind. Gäste, die sich tadellos verhalten, werden sich dagegen nicht an der Kaution stören. Sie wissen ja, dass sie das Geld später wiederbekommen. So können Sie indirekt Ferienhaus-Gäste auswählen, die nichts zu verbergen haben.

Aufenthaltsdauer anpassen

Wenn Sie viele Gäste begrüßen dürfen und es Ihre Situation als Vermieter zulässt, erhöhen Sie die Mindestaufenthaltsdauer. So halten Sie Gäste fern, die nur für ein Wochenende zum Feiern zu Besuch sind. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Preis für Wochenendgäste anzupassen.

 

Bedarfsgerecht gemietet?

Sie vermieten eine großzügige Ferienwohnung mit mehreren Schlafzimmern und einem großflächigen Wohnbereich und nur eine einzige Person möchte sich dort einquartieren? Im Regelfall mieten Feriengäste bedarfsgerechte Ferienwohnungen, um nicht mehr Geld als nötig auszugeben. Womöglich plant Ihr Gast, weitere unangemeldete Gäste einzuladen. Im Zweifel stornieren Sie (falls möglich) Ihrerseits die Buchung oder fragen in einem telefonischen Gespräch beiläufig, weshalb Ihr Gast sich für eine so große Ferienwohnung entschieden hat. Bekommen Sie eine unplausible Antwort serviert, erwähnen Sie die Richtlinien Ihrer Hausordnung oder Ihres Mietvertrags, wonach für jeden Gast eine Registrierung vorliegen muss.

Insbesondere, wenn in der Nähe Ihrer Ferienwohnung Events wie Konzerte, Festivals oder Partys stattfinden und Ihr Gast für die Dauer der Veranstaltung entsprechend bucht, sollten Sie hellhörig werden. Nachteil: Während solcher Events sind Ferienwohnungen unter Umständen stark nachgefragt. Aufgrund der Knappheit können Sie während dieser Veranstaltungen ebenfalls die Preise und die Kaution erhöhen. Dann holen Sie die potenziellen Mehrkosten für eine aufwändige Reinigung wieder rein und können im Fall der Fälle die Kaution einbehalten. Die Erhöhung der Kaution können Sie im Inserat offen kommunizieren.

 

Überprüfen Sie die Kontaktinformationen

Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen, die Ferienhauswebsites treffen, lassen sich nicht alle Betrüger herausfiltern. Ein Blick auf die E-Mail-Adresse ist ein erstes Indiz, ob es sich um eine seriöse Person oder einen Betrüger handelt. Erscheint Ihnen die Adresse wie eine typische Spam-Adresse oder albern“, schlichtweg unseriös, sollten Sie der Buchung mehr Aufmerksamkeit widmen. Dazu zählt auch der Provider. @gmail.com, @gmx.de und @web.de sind bekannte Namen. Kennen Sie den Provider nicht, sollten Sie stutzig werden.

Sicherlich haben viele Internetnutzer schon einmal E-Mail-Adressen besessen, die Sie heute nicht mehr verwenden würden. Allerdings legen die meisten Nutzer im Zuge eines angemessenen E-Mail-Verkehrs mittlerweile Wert auf eine ansprechende E-Mail-Adresse, um Missverständnisse zu vermeiden. 

Liegt Ihnen nach der Buchung der Ausweis vor, überprüfen Sie ihn. Fallen Ihnen Ungereimtheiten auf? Stimmen der Name des Ausweises und der in den Zahlungsinformationen der Anzahlung angegebene Name überein? Wirkt der Ausweis gefälscht? Im letzteren Fall sollten Sie eine Meldung bei der Polizei in Erwägung ziehen.

Auch eine Online-Recherche kann Ihnen weiterhelfen. Suchen Sie auf Instagram, Facebook und Co. nach dem Namen der Person. Die Google-Suchmaschine ist ebenfalls ein nützliches Instrument, um Personen zu identifizieren. Geben Sie zum Beispiel die Telefonnummer und den Namen ein. Sollten Sie keine Suchergebnisse erzielen, bedeutet dieser Umstand jedoch nicht, dass sich zweifelsfrei ein Betrüger oder ein unerwünschter Gast dahinter verbirgt. Nicht jede Person gibt private Daten im Internet preis.

Versuchen Sie im Zweifel, mit dem Mieter Kontakt aufzunehmen. Lässt der potenzielle Gast gar keine Kommunikation zu, sollten Sie Buchungen stornieren oder, falls noch möglich, diese verweigern.

Wie die Kommunikation mit Ihren Gästen gelingt

Wenn Sie noch vor der Buchungsbestätigung Zweifel an den Absichten Ihrer Gäste haben, können Sie selbstverständlich mit ihnen in einen Dialog treten. Um nette Gäste nicht mit unhöflichen Fragen zu verschrecken, sollten Sie jedoch eher subtil vorgehen. Niemand mag es, unter Generalverdacht zu stehen oder grundlos beschuldigt zu werden. Wenn Sie das Gefühl haben, dass der Gast Ihnen ausweicht und unehrlich ist, können Sie die Buchung ablehnen. Es steht Ihnen natürlich auch frei, offen und ehrlich zu sein. Allerdings sollten Sie besonders dann sehr höflich sein. Eine mögliche Formulierung könnte wie folgt lauten:

Sehr geehrter Gast. Leider habe ich in letzter Zeit einige schlechte Erfahrungen mit Gästen machen müssen. Ich möchte Sie daher höflich auf die Hausordnung hinweisen und um eine Bestätigung bitten, dass Sie diese einhalten.

Die meisten Gäste dürften Verständnis für Ihre Situation aufbringen und nette Worte zurückschreiben. Gäste, die Lärm in Ihrer Unterkunft machen möchten, fühlen sich dagegen oft ertappt und buchen lieber woanders. Erhalten Sie keine Bestätigung, steht es Ihnen frei, die Gäste abzulehnen.

 

Weitere Möglichkeiten am Beispiel Airbnb

Einige Ferienvermietungsportale bieten zusätzliche Lösungen an, damit Sie bei der Beherbergung der Gäste keine Probleme bekommen. Beim Gäste-Screening für Airbnb stehen Ihnen dazu verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Gleichzeitig gilt für Airbnb, aber auch für viele andere Plattformen, dass sich Gäste bereits im Vorfeld ausweisen müssen. 

 

Schauen Sie sich das Gästeprofil an

Überprüfen Sie das Gästeprofil des Reisenden. Ist es nicht vollständig ausgefüllt, können Sie Ihren Gast noch vor der Buchungsbestätigung darum bitten. Weisen Sie den Gast höflich darauf hin, dass Sie nur Besucher empfangen möchten, die ein vollständiges Profil aufweisen.

 

Welche Bewertung hat der Gast?

Airbnb bietet die Option, nicht nur Gastgeber, sondern auch Gäste zu bewerten. Problematische Gäste generell zu vermeiden, funktioniert entsprechend einfach, wenn Sie vorher auf diese Bewertung achten. Gäste, die noch nicht bewertet wurden oder zum ersten Mal über die Plattform buchen, können Sie so natürlich nicht überprüfen.

 

Anmerkung zu den einzelnen Punkten

Es ist empfehlenswert, sich jeweils zu den einzelnen Punkten Gedanken zu machen. Nicht alle Maßnahmen können in Ihrer Situation hilfreich sein. Gleichzeitig sollten Sie darauf achten, freundliche Gäste nicht zu verschrecken. Setzen Sie im besten Fall nur die Punkte um, die auch wirklich nötig sind.

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