Franchise für Ferienwohnungen: Lohnt sich das?
Wie funktioniert Franchise für Ferienwohnungen?

Februar 2025
Sie sind Eigentümer einer Ferienwohnung oder einer Immobilie und möchten diese effizient und ohne großen Zeitaufwand an Feriengäste vermieten? Oder möchten Sie eine Ferienimmobilie als Kapitalanlage erwerben und dann nichts mehr mit ihr zu tun haben? Dann könnte das Konzept des Franchising interessant sein. Sie geben die Verantwortung an einen Kooperationspartner ab und erhalten Rendite. Wie das abläuft, welche Vorteile Sie genießen, aber auch welche Nachteile es gibt, das erfahren Sie in diesem kleinen Überblick.

Was ist ein Franchise für Ferienwohnungen überhaupt?
Unternehmen, die ein Franchise für Ferienwohnungen eröffnen, erarbeiten ein bestimmtes Konzept und bieten Interessenten eine Kooperation an. Diese schließen sich dem Konzept an und profitieren von der gemeinsamen Zusammenarbeit. Anders als bei bekannten Restaurantketten, montieren Sie sich jedoch kein Logo an Ihre Ferienwohnung, sondern legen einen Teil der Verantwortung Ihrer Immobilie in die Hände des Franchisegebers. Der kümmert sich künftig, je nach Konzept und Absprache, um Marketing, Organisation und Verwaltung.
Nie mehr um Buchungen kümmern
Kümmern Sie sich bereits um eine Ferienwohnung, kennen Sie den Aufwand, der hinter der Buchungsverwaltung steckt. Täglich flattern Nachfragen rein, ob die Ferienwohnung noch frei ist. Sie kümmern sich um kurzfristige Absagen, müssen Rechnungen schreiben und eine Reservierungsliste führen. Das verschlingt viel Zeit. Geben Sie diese Verantwortung an ein Franchiseunternehmen ab, ersparen Sie sich diese Arbeit.
Ähnliches gilt für andere organisatorische Aufgaben. Statt Ihre Gäste selbst zu begrüßen, übernimmt diese Aufgabe bei Bedarf ein Mitarbeiter des Unternehmens. Das gilt auch für die Reinigung und für anfallende Reparaturen. Darüber hinaus brauchen Sie sich nicht um das Marketing zu kümmern. Texte schreiben, Fotos schießen, das Ferienhaus inserieren, einen Mietvertrag für die Ferienwohnung aufsetzen und Werbung schalten sind Dinge, die der Betreiber für Sie übernimmt.
Welches Konzept ist das Richtige für mich?
Ob Sie alle Serviceleistungen des Franchisegebers annehmen wollen und können, ist eine Frage Ihrer Immobilie. Das liegt auch an den unterschiedlichen Konzepten der Franchisegeber. Erwerben Sie eine Immobilie innerhalb einer Ferienanlage, brauchen Sie sich tatsächlich um nichts mehr zu kümmern. Dann befindet sich am Eingang der Anlage eine Rezeption, die ihre Gäste in Empfang nimmt und die Schlüssel aushändigt. Ein Hausmeister übernimmt kleinere Reparaturen und mäht regelmäßig die Rasenflächen. Der Anlagenbetreiber selbst kooperiert mit lokalen Handwerksfirmen, die größere Instandsetzungsarbeiten übernehmen.
Andere Franchiseunternehmen konzentrieren sich auf Immobilien außerhalb klassischer Ferienanlagen, aber oftmals in touristisch erschlossenen Gebieten liegen, sodass sich eine zentrale und lokale Anlaufstelle lohnt. Womöglich müssen Sie bei solchen Anbietern ein paar Abstriche hinnehmen und sich zum Beispiel um die Schlüsselübergabe selbst kümmern. Das Marketing und die Verwaltung übernimmt jedoch weiterhin das Franchiseunternehmen. An manchen Standorten lohnt es sich für das Franchise für Ferienvermietung, lokale Mitarbeiter einzustellen, die sich um die Gäste vor Ort kümmern. Sie geben kulinarische Ratschläge, kümmern sich um Autovermietungen und sind Ansprechpartner für Probleme aller Art.
Hohe Auslastung gleicht die zusätzlichen Kosten aus
Die Auslastung einer Immobilie ist bei einer Kooperation in der Regel höher. Kurzfristige Anfragen gehen häufiger ein, spontane Umverteilungen sind auf größeren Ferienanlagen ebenfalls möglich. Wenn Sie in eine Ferienwohnung innerhalb einer Anlage investieren, lockt diese Gäste oftmals mit einem besonderen Freizeitangebot an. Das können zum Beispiel Wellnesseinrichtungen oder Spaßbäder sein, von denen Sie indirekt profitieren.
Die höhere Auslastung ist auch notwendig, schließlich verwaltet und organisiert das Franchiseunternehmen Ihre Immobilie nicht aus Liebe, sondern um Gewinne zu erwirtschaften. Wie hoch diese sind, erfahren Sie beim jeweiligen Anbieter. Zeigen Sie Eigeninitiative, wenn Sie zum Beispiel die Ferienwohnung auf eigene Faust reinigen, sparen Sie Kosten ein. Das bietet allerdings nicht jedes Unternehmen an. Deshalb sollten Sie genau kalkulieren, wie viel am Ende für Sie herausspringt und ob sich Investitionen in diese Richtung lohnen. Beachten Sie auch, dass durch die erhöhte Auslastung die Ferienwohnung schneller Abnutzungserscheinungen aufweist. Nicht jeder Urlauber geht so pfleglich mit dem Inventar um, wie Sie es gerne hätten. Je höher die Fluktuation, desto wahrscheinlicher sind Gäste darunter, die es mit dem sorgsamen Umgang fremden Eigentums nicht so genau nehmen.
Einige Unternehmen zahlen eine Pacht an Sie. Dann wissen Sie genau, wie hoch Ihre Erträge sind. So brauchen Sie sich wegen potenzieller Leerstände keinen Kopf zu zerbrechen. Sie erhalten monatlich oder jährlich einen Betrag auf Ihr Konto. So können Sie langfristig mit einem geregelten, passiven Einkommen rechnen.
Eigene Nutzung kaum möglich
Viele Eigentümer einer Ferienwohnung möchten diese hin und wieder selbst nutzen. Das ist bei Franchiseunternehmen allerdings nur begrenzt oder gar nicht möglich. Ein klarer Nachteil, den Sie in Kauf nehmen müssen. In Ferienanlagen kann es vorkommen, dass der Betreiber bestimmte Vorstellungen bezüglich der Einrichtung ihrer Ferienwohnung hat. Wollen Sie eine Immobilie erwerben und diese selbst herrichten, erkundigen Sie sich, wie viel Freiraum Ihnen gewährt wird. Sie sind als Eigentümer in Ihren Möglichkeiten deutlich eingeschränkter. Im Endeffekt sollten Sie eine solche Investition als reines Renditeobjekt betrachten, weniger als ein Herzensprojekt oder als Liebhaberei.
Wenn Sie sich mehr Freiheiten wünschen, müssen Sie Ihr Ferienhaus auf einem Ferienhaus-Portal einstellen.
Das Risiko der Pleite
Wie bei jeder Investition gibt es auch bei dieser gewisse Risiken und Nachteile, denen Sie sich bewusst sein sollten. So könnte der Betreiber des Unternehmens insolvent gehen. Dann fallen Pacht oder anderweitige Zahlungen an Sie aus. Wenn Sie knapp kalkulieren, kann ein mehrmonatiger Pachtausfall finanziell schmerzhaft sein. Womöglich sind Sie dann nicht mehr in der Lage, für die Ferienimmobilie aufgenommene Kredite zurückzuzahlen. Das Risiko hält sich in Grenzen, wenn Sie sich vorher über das Unternehmen erkundigen und in Notfällen ein paar Monate überbrücken können.
Umso wichtiger ist übrigens die Lage der Immobilie. Je besser diese ist, desto wahrscheinlicher findet sich ein neues Unternehmen, das das alte und insolvente Unternehmen übernimmt oder an Ihrer Immobilie selbst interessiert ist.
Ebenfalls ein Risiko, wenn auch meistens überschaubar, ist eine nicht eingeplante Veränderung des Standorts. So könnte in jetzigen Skigebieten die Klimaerwärmung für ausbleibenden Schneefall sorgen. Das wirkt sich negativ auf den Standort aus. Das Beispiel wirkt womöglich aus der Luft gegriffen, aber Immobilien sind langfristige Anlageobjekte. Wie der Standort in 20 Jahren oder mehr aussieht, kann Ihnen keiner mit Gewissheit sagen.
Lohnt sich das für mich?
Sind Sie bereits Eigentümer einer Ferienwohnung oder möchten künftig einer werden, müssen Sie sich genau überlegen, was Sie möchten. Suchen Sie ein Objekt mit der einzigen Absicht, ein passives Einkommen zu generieren, dann sollten Sie sich mit dem Konzept näher beschäftigen. Ziehen Sie Berater heran, die sich tief mit der Thematik auskennen und kontaktieren Sie entsprechende Unternehmen, um sich Angebote einzuholen. Suchen Sie jedoch nach einer Ferienwohnung, die Sie selbst oder Ihre Freunde, Bekannte und Verwandte hin und wieder selbst nutzen möchten, ist das Konzept wahrscheinlich nichts für Sie. Dann lohnt es sich, die Immobilie auf einem Ferienhaus-Portal zu inserieren. Auch damit können Sie gute und meistens sogar höhere Gewinne erwirtschaften, allerdings müssen Sie dann mehr Verantwortung übernehmen.