Wie Sie eine Bestandsaufnahme Ihrer Ferienwohnung machen

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Vermieter einer Ferienwohnung stehen zuweilen unter Stress, wenn zwischen der Verabschiedung eines Gastes und dem Willkommenheißen eines neuen Gastes nur wenig Zeit bleibt. Zum einen muss der Vermieter die Wohnung wieder auf Vordermann bringen, zum anderen das Inventar auf Vollständigkeit und hin überprüfen, schließlich möchte niemand fälschlicherweise des Diebstahls bezichtigt werden. Gleichzeitig hat der Vermieter das Recht, in einem solchen Fall Klage einzureichen. Dann benötigt er jedoch Nachweise, welcher Gast für das Verschwinden eines oder mehrerer Gegenstände die tatsächliche Schuld trägt. Außerdem stellen Sie sicher, dass Sie bei der Überprüfung der Wohnung nichts vergessen.

Das ist nur ein Beispiel, weshalb Sie eine Inventarliste führen sollten. Ein anderes wäre, dass Einrichtungsgegenstände zerstört wurden oder zumindest durch unsachgemäßen Gebrauch einer Wertminderung unterlagen. Rotweinflecken auf dem Sofa, Farbe an den Wänden, kaputte Elektrogeräte – ob beabsichtigt oder nicht, eine gut protokollierte Inventarliste hilft, um Schadensersatzforderungen zu stellen. Abseits davon hilft die Inventarliste, um nicht mehr funktionsfähige Geräte zu identifizieren, die aufgrund von Verschleiß ihren Geist aufgeben oder schlicht, weil Batterien fehlen. Ebenso listen Sie die Gegenstände, zumindest teilweise, in der Beschreibung Ihrer Ferienwohnung auf. So weiß der Gast, auf welche Annehmlichkeiten er sich freuen darf. Sicherlich finden sich noch mehr gute Gründe, eine Inventarliste zu führen, doch der Grundgedanke sollte klar sein.

Juni 2024

 

Erstellen Sie eine vollständige Bestandsaufnahme der Ausstattung, der Vorräte und der wesentlichen Elemente Ihrer Ferienunterkunft.

Was ist eine Bestandsaufnahme im Zusammenhang mit einer Ferienvermietung?

Eine Bestandsaufnahme ist ein Dokument, das den Zustand der Immobilie beschreibt, einschließlich des Zustands der Ausstattung, der Vorräte und der wesentlichen Elemente sowie aller festgestellten Schäden oder Anomalien. Mehrere Informationen werden in ein Formular für das Wohnungsübergabeprotokoll eingetragen, darunter:

  • Die Beschreibung jedes Raums der Ferienunterkunft, seiner Ausstattung und des bereitgestellten Materials
  • Genaue Angaben zum Zustand jedes Elements (guter Zustand, fehlend, beschädigt usw.)
  • Alle relevanten Beobachtungen zum allgemeinen Zustand des möblierten Mietobjekts und seiner Ausstattung.

Durch die ausdrückliche Mitteilung der Bedingungen für die Nutzung der Ausstattung und der Wohnung können unbeabsichtigte Verschlechterungen aufgrund von Unkenntnis der Örtlichkeiten vermieden werden. Diese detaillierte Inventarliste muss vor dem Einzug in die Wohnung und nach dem Auszug der Mieter erstellt werden. Es ist ratsam, sie in zweifacher Ausfertigung anzufertigen und eine davon zusammen mit dem Mietvertrag auszuhändigen.

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Mit Fingerspitzengefühl den Gast aufklären

Sicherlich möchten Sie Ihrem Gast nicht vermitteln, dass Sie ihm von vornherein unterstellen, er könnte etwas stehlen oder mit der Einrichtung sorglos umgehen. Deshalb ist durchaus Fingerspitzengefühl gefragt, falls Sie ihm eine Inventarliste vorlegen möchten. Die Unterschrift beider Parteien, also die des Mieters und die des Vermieters, ist bei Schadensersatzforderungen der beste Nachweis, den Sie im Zweifel vor Gericht vorbringen können. Vermitteln Sie Ihrem Mieter, dass dies in beiderseitigem Interesse geschieht. So ist auch er abgesichert, da er die Inventarliste ebenfalls besitzt und die Gegenstände entsprechend prüfen kann.

Wichtig: Entscheiden Sie sich für einen solchen Schritt, erhalten beide Parteien ein unterschriebenes Exemplar. 

Wie Sie eine Inventarliste erstellen

Am leichtesten fällt die Erstellung einer Inventarliste mit einem gängigen Office-Programm. Damit erstellen Sie im Handumdrehen Tabellen, die Sie immer wieder auf den neuesten Stand bringen und bei Bedarf ausdrucken können. Sollte Ihnen die Anfertigung einer solchen Tabelle schwerfallen, finden Sie im Internet kostenlose Vorlagen. Ansonsten bitten Sie einen Bekannten um die Erstellung einer Inventarliste.

Ein systematisches Vorgehen und konsequente Durchführung sind entscheidend

Wenn Sie eine Inventarliste führen, sollten Sie diese systematisch abarbeiten und das regelmäßig und konsequent. Ausnahmen führen im Zweifel dazu, dass Sie später nicht nachvollziehen oder nachweisen können, wann es zu Beschädigungen oder Entwendungen gekommen ist.

Insbesondere in der Küche ist der Aufwand relativ hoch. Dort befinden sich in der Regel die meisten Gegenstände und dort kann auch am meisten schiefgehen. Entsprechend dauert der Vorgang am längsten. 

Überprüfen Sie die Küche zum Beispiel auf folgende Kriterien:

  • Sind die Oberflächen intakt?  Befinden sich neue Kratzer zum Beispiel auf dem Küchentisch und wenn ja, sind das übliche Gebrauchsspuren oder nicht hinnehmbare Schäden?
  • Befinden sich alle elektronischen Geräte in einem einwandfreien Zustand? Wenn nicht, ist das auf einen falschen Gebrauch des Gastes zurückzuführen oder schlicht ein herkömmlicher Alterungsprozess oder auf andere Gründe rückführbar?
  • Sind die Wände sauber?
  • Ist das Geschirr und das Besteck vollständig? Wenn nicht, ist das verkraftbar? Sie sollten bei Geschirr und Besteck im Idealfall ohnehin eine zweite Garnitur oder passenden Ersatz zur Hand haben, um bei Bedarf wieder aufzufüllen.
  • Wie sieht es mit Kühlschrank, Herd etc. aus? Ist der Zustand akzeptabel?

Sie sollten nicht für jedes Messer und jeden kleinen Flecken an der Wand Geld von der Kaution einbehalten. Im Zweifel nehmen Sie kleinere Schäden in Kauf. Auf Dauer führt diese Verhaltensweise zu schlechteren Bewertungen seitens der Gäste und damit zu potenziell geringerer Auslastung. Bei einer Küche handelt es sich um einen Raum, in dem Menschen „handeln“. Dabei kann es jederzeit dazu kommen, dass ein Teller zu Bruch geht oder kleine Kratzer entstehen. Flecken an der Wand lassen sich schnell mit etwas Farbe ausbessern, das verlorene Messer durch ein neues ersetzen und ein kaputtes Scharnier ist oft mit ein paar Handgriffen wieder voll funktionsfähig.

Lohnt sich der Aufwand?

Je nach Wohnung ist der durchaus hohe Aufwand einer vollständigen Überprüfung nicht zu leugnen. Die Erstellung einer Liste selbst dauert ein paar Stunden, doch steht diese Liste erst einmal, müssen Sie sich damit nicht mehr groß beschäftigen. Die regelmäßige Kontrolle nimmt mehr Zeit in Anspruch. Sind Sie nicht gewillt, alle Tassen, Gabeln etc. zu zählen, verzichten Sie auf solche „Kleinigkeiten“ und überprüfen nur wertvolle Möbel und größere Einrichtungsgegenstände auf Schäden und Vollständigkeit. Dennoch sollten Sie natürlich auch nachschauen, ob zumindest mehr oder weniger das ganze Besteck und Geschirr vorhanden ist und Ihr nächster Gast beim Öffnen der Schublade nicht nur Leere vorfindet. Grundsätzlich ist es ratsam, Zeit und Ertrag gegenzurechnen, zumindest einmal monatlich genauer hinzuschauen und dann tatsächlich auch das Besteck und das Geschirr zu zählen. Fehlt doch einmal eine Tasse, können Sie dann wieder aufstocken.

 

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