Optimale Heizung für Ihre Ferienwohnung

So finden Sie die passende Heizung für Ihre Ferienwohnung und sparen dabei auch noch Geld

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Juni 2024

Um optimal eine Ferienwohnung zu heizen, benötigen Sie eine etwas andere Vorgehensweise, als Sie es von Ihren eigenen vier Wänden gewohnt sind. Das liegt insbesondere daran, dass Ihre Ferienwohnung nicht unbedingt dauerhaft bewohnt wird. Selbstverständlich müssen Sie gerade in den kalten Wintermonaten für ausreichend Wärme sorgen, damit sich Ihre Gäste wohlfühlen. Gleichzeitig visieren Ferienhausbesitzer möglichst geringe Heizkosten an. Wie Sie die beiden gegenüberstehenden Ziele möglichst in Einklang bringen können, verrät Ihnen dieser Leitfaden.

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Eine Wärmedämmung ist Grundlage jedes guten Heizsystems

Um günstige Heizmöglichkeiten wirklich effizient umzusetzen, ist eine moderne Isolierung die grundlegende Voraussetzung. Während Neubauten in der Regel sehr gut isoliert sind, ist das bei älteren Gebäuden nicht immer der Fall. Der Wärmeverlust ist hier deutlich spürbar und macht sich auch auf der Rechnung bemerkbar. Unter Umständen können Sie mit einer effizienten Wärmedämmung über 1000 Euro im Jahr sparen. Insbesondere drei Punkte steigern den Energieverbrauch einer Heizung im Ferienhaus erheblich:

  • Auch eine optimale Heizung für ein Ferienhaus ist nicht dazu in der Lage, eine Wohnung günstig zu erwärmen, wenn die Fassade schlecht isoliert ist. Aufgrund der großen Fläche geht bei unzureichend isolierten Häusern der Großteil der Wärme über die Außenwände verloren. Eine effiziente Dämmung können Sie auch bei Bestandsgebäuden oft problemlos nachrüsten. 
  • Steht sowieso bald eine Dachsanierung an, sollten Sie eine umfangreiche und moderne Isolierung in Erwägung ziehen. Eine kostengünstigere Alternative ist die Dämmung des Dachbodens.
  • Bei alten Fenstern ist der Wärmeverlust zum Teil erheblich. Der Umstieg auf eine moderne Wärmeschutzverglasung rentiert sich auf Dauer. Übergangsweise sind auch Isolierfolien eine gute Möglichkeit, Fenster kostengünstig aufzuwerten.

Ob sich das Nachrüsten bei Bestandsgebäuden lohnt, hängt maßgeblich vom Alter und Zustand des Gebäudes sowie den nötigen Maßnahmen ab. Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) können Sie einen Energieberater beauftragen. Die Fachplanung bespricht mit Ihnen mögliche staatliche Förderungen, die nicht nur eine effiziente Wärmedämmung, sondern auch Heizsysteme umfassen. Alternativ können Sie auch einen Fachbetrieb beauftragen.

Lohnt sich noch der Einbau einer Heizung auf Basis fossiler Energieträger?

Die Wahl des optimalen Heizsystems ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Insbesondere allerdings von den klimatischen Bedingungen und den Belegungszeiträumen. Die Anforderungen an eine Heizung für ein Wochenendhaus unterscheiden sich etwa maßgeblich von denen durchgehend belegter Wohnungen. Eine entscheidende Rolle bei Neubauten und Sanierungen spielt zudem das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Demnach müssen Heizungen zu wenigstens 65 % mit Ökostrom betrieben werden. Die Regelung gilt zunächst nur für Neubauten in Neubaugebieten mit Bauanträgen ab dem 01.01.2024. Für alle anderen Gebäude sieht das Gesetz Übergangsfristen vor. Ausnahmen gibt es zudem für Gebäude, die nur vier Monate oder weniger im Jahr bewohnt werden oder lediglich 25 % des jährlich erwartbaren Energieaufwands benötigen. Darunter fällt sicherlich auch die ein oder andere Ferienwohnung. Eine Gasheizung für ein Wochenendhaus könnte daher zumindest vorübergehend noch eine gute Option sein. Für den Großteil der Ferienhäuser sind fossile Energieträger jedoch keine zukunftsträchtige Lösung, was auch an den weiter steigenden CO₂-Kosten liegt. Selbst wenn der Gasverbrauch im Ferienhaus noch recht attraktiv erscheint – auf Dauer kommen Sie um den Einsatz regenerativer Energien wohl nicht mehr herum.

Nah- und Fernwärmenetze und dezentrale Heizsysteme

Falls Sie die Möglichkeit haben, können Sie Ihre Heizung im Ferienhaus an ein Nah- bzw. Fernwärmenetz anschließen. Sie heizen Ihre Wohnung also über ein Heizkraftwerk. Wie hoch der Anteil fossiler Energieträger ist, hängt vom Kraftwerk ab. Grundsätzlich steigen diese sukzessive auf nachhaltige Energieträger um. Die Anschlusskosten an ein solches Netz unterscheiden sich stark voneinander und werden teilweise mittels Grundförderung durch die KfW bezuschusst. Im günstigsten Fall erhalten Sie 70 % der Kosten wieder zurück. Unter Umständen zahlt sogar der Versorger einen Teil der Anschlusskosten, die durchaus im niedrigen 5-stelligen Bereich liegen können. 

Nur eine Alternative oder bald Standard? Die Wärmepumpe

Seit Inkrafttreten des GEGs nimmt die Wärmepumpe auch medial eine Sonderstellung ein. Aufgrund der hohen Effizienz wird sie staatlich massiv gefördert. Das ist wegen der hohen Anschaffungskosten allerdings auch nötig. Gerade, wenn Ihre Ferienwohnung durchgehend bewohnt ist, gilt die Wärmepumpe als kostengünstigste Lösung. Die Anschaffungskosten amortisieren sich in der Regel nach 10 bis 20 Jahren. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage kann sich dieser Zeitraum noch verkürzen. Wie bereits erwähnt, sind einige Heizalternativen unter Umständen sinnvoller. Dabei sticht die Infrarotheizung als klar beste Lösung hervor.

Unter besonderen Umständen lohnt sich eine Infrarotheizung

Infrarotheizungen benötigen für die Inbetriebnahme ausschließlich Strom. Große Pluspunkte sind zudem der geringe Aufwand und die niedrigen Anschaffungskosten. Sie können die Paneele mit etwas handwerklichem Geschick selbst an die Wand oder die Decke montieren. Rohrleitungen, die im Winter einfrieren könnten, gibt es bei diesem System nicht. Im Gegensatz zu klassischen elektrischen Konvektionsheizkörpern erwärmen die Infrarotstrahlungen nicht die Luft, sondern die Festkörper in der Wohnung. Dadurch erwärmen sie den Raum deutlich schneller und energiesparender. Es reicht in der Regel aus, die Wohnung nur kurze Zeit vor Eintreffen des Gastes aufzuwärmen. Zudem gilt die Wärme der Infrarotheizung als besonders angenehm; den Wohlfühlfaktor Ihrer Gäste erhöhen Sie so allemal. Die Infrarotheizung hat gegenüber der Wärmepumpe lediglich einen Nachteil. Bei langen Nutzungsdauern steigen die Kosten derart an, dass die Infrarotheizung im Vergleich unrentabel ist. Für dauerhaft bewohnte und oft beheizte Ferienhäuser ist sie daher eher ungeeignet. Steht die Wohnung jedoch häufiger leer, ist sie eine echte Alternative. Eventuell ist das Nachrüsten in Ihrem Ferienhaus eine sinnvolle Möglichkeit.

Dann lohnt sich ein Smart Home

Infrarotheizungen sind ideal, wenn Sie günstige Heizmöglichkeiten suchen, die auf partielle Nutzung ausgelegt sind. Sobald das Ferienhaus unbewohnt ist, sollten Sie die Heizung daher abstellen. Allerdings nur solange, bis keine Gefahr für die Wasserleitungen herrscht. Infrarotheizungen dienen daher auch als Frostwächter, die ab einer bestimmten Temperatur automatisch heizen. Die liegt jedoch weit unter angenehmen Wärme, die für ein bewohnbares Haus nötig ist. Um nicht jedes Mal zur Ferienwohnung reisen zu müssen, wenn ein Gast auf der Fußmatte steht, ist die Einrichtung eines Smart Homes empfehlenswert. Dann regeln Sie die Temperatur ganz einfach über eine App. Grundsätzlich eignet sich dafür jedes System. Sie können also auch Gasheizungen oder Wärmepumpen mit solchen Thermostaten ausstatten. Als Alternative bieten sich Thermostatventile an, die die Temperatur auf einem konstanten Niveau halten.

So sparen Sie noch mehr Geld

Neben den beschriebenen Maßnahmen gibt es noch einige Möglichkeiten, die Heizung für ein Ferienhaus noch effizienter zu gestalten. Dabei handelt es sich um einfache Methoden und Ausstattungen, die sich schnell und kostengünstig umsetzen lassen. Welche das sind, erfahren Sie im Folgenden.

  • Nutzen Sie ein Thermostatventil, können Sie die Zimmer unterschiedlich stark beheizen. Wohnräume und Badezimmer sollten in der Regel wärmer sein als etwa Schlafzimmer oder Treppenhäuser. Das kann allerdings mit weniger Komfort für Ihre Gäste einhergehen, schließlich empfindet jeder Gast eine andere Temperatur als angenehm. Schlimmstenfalls geht dieser Umstand mit einer negativen Bewertung auf dem Ferienvermietungsportal einher.
  • Eine einfache Methode, die Temperatur besser in den Räumen zu halten, sind flauschige Teppiche. Sie sorgen nicht nur für eine angenehme Atmosphäre, sondern speichern auch Wärme.
  • Ist die Wohnung unbewohnt, sollten Sie die Vorhänge oder Rollläden offenhalten. Durch das einfallende Sonnenlicht können Sie teilweise Ihr Ferienhaus auch im Winter heizen – zumindest bis zu einem gewissen Grad. Abends ist es hingegen besser, die Rollläden zu schließen, damit die Wärme nicht entweichen kann.
  • Achten Sie darauf, dass keine Möbelstücke direkt vor den Heizkörpern stehen. Das erschwert die Verteilung der Wärme.
    Thermovorhänge nutzen: Vor allem, wenn Ihre Fensterisolierung noch nicht auf dem neuesten Stand ist, sind Thermovorhänge eine gute Lösung, um den Wärmeverlust zu senken.
  • Je nachdem, wie lange Ihre Ferienwohnung unbewohnt ist, kann sich dauerhaftes Heizen beziehungsweise das Halten einer angenehmen Mindesttemperatur (etwa 15 Grad) durchaus lohnen. Das ist umso sinnvoller, je besser die Wohnung isoliert ist.

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